Wie Ihr alle bereits wisst, hat Carina einen blöden Unfall gehabt.
Am Montag den 24. März sind wir aufgebrochen um die bekannte Lagunen-Route südlich von Uyuni zu fahren.
Den Grossteil vom Gepäck haben wir im Hotel gelassen, um schön leicht zu reisen.
Es war ein wunderschöner Tag, mit einer glatten und kurvenloser Piste. Wir sind leicht versetzt Gefahren, damit Carina nicht meinen ganzen Staub abbekommt. Wegen den guten Verhältnissen sind wir schnell gefahren. Etwa 70 Km/h.
Plötzlich war Carina nicht mehr hinter mir. Ich dachte als erstes: Fotostop !
Als ich Ihre Silhouette, wie üblich, am Horizont nicht erblickte, ahnte ich schlimmes.
Carina lag mitten auf der Strasse, das Motorrad abseits, und das Gepäck war überall verteilt. Zum Glück fing sie an zu stöhnen, was ein gutes Zeichen ist.
Das erste Auto hielt sofort an. Herr und Dame sammelten unser Gepäck zusammen und ich stützte Carina bis zum Strassenrand. Mit Liegematte und Isolierdecke wollte Carina fortgehend einschlafen. Sie gab nur verwirrtes Zeug von sich.
Ohne Funknetz musste ich warten bis im nächsten Dorf eine Ambulanz gerufen wurde. Viele Fahrer hielten an und erkundigten sich. Jedoch meist überladen und ohne Liegefläche.
Nach etwa 30 min. hielt ein kleiner Camperbus aus der Schweiz. Dank Liegefläche und grosser Hilfsbereitschaft konnten wir Carina ins Spital bringen. Sofort wurde sie untersucht.
Sie hatte nichts gebrochen, aber der heftige Schlag am Kopf machte den Ärtzten Sorge. Wir sollten mit einer Ambulanz auf Potosi ( 200 km entfernt ) um eine Tomographie zu machen.
Mit nur Dokumenten und etwas Geld gewappnet wollte ich sofort los. Erst musste ich die Ambulanz bezahlen, sonst passiert nichts.
Umgerechnet 180 Euro .... ein Schnäppchen :) !
Sofort ging ich los frisches Geld besorgen. Etwa 3-4 Stunden nach dem Unfall waren wir auf dem Weg ins noch höher gelegene Potosi. Die Fahrt war schrecklich Kurvenreich. Als wir ankamen war es schon dunkel und Carina musste sich sofort übergeben. Dann ging es Ihr viel besser.
Dann ging der Marathon der Untersuchungen los. Für jede Untersuchung und jedes Medikament musste ich zur Rezeption und bezahlen. Also viel hin und her.
Aber zum Glück war nichts gebrochen, oder sonst etwas Lebensgefährliches.
Mich schockierte am meisten das Carina nicht wusste in welchem Land wir sind. Nicht einmal auf welchem Kontinent. Zeit und Raum waren Ihr komplett entgangen.
In der ersten Nacht durfte ich in einem Krankenbett neben Ihr schlafen. Dann musste ich in ein Hotel ziehen und mich an die Besucherzeiten richten.
Tag für Tag ging es Ihr besser. Nach drei Nächte wurde sie entlassen.
Nach der vierten Nacht fuhren wir wieder zurück auf Uyuni, wo wir unsere ganzen Sachen hatten.
Carina geht es nun viel besser. Ein leicht blau-gelbes Auge ist noch zu sehen. Der Kopf ist komplett abgeschwollen. Zum Glück.
Sie ist auch wieder guter Laune und möchte es nochmal mit dem Motorrad probieren. Mal schauen wie es geht.
Heute werden wir den Salar anschauen gehen, sozusagen als Probefahrt. Morgen wollen wir dann wieder auf Potosi und unsere Reise fortsetzen. Leider gibt es gerade Strassenblockaden ( ein Volkssport in Bolivien ) in Richtung Potosi.
Vielleicht werden wir gezwungen länger zu bleiben. Was auch nicht schlimm ist.... denn: Wir haben Zeit :).
Und da die Zeit nach einem Unfall nicht stillsteht.... hier wieder ein paar Fotos :).
Von San Antonio de los Cobres ( Argentina ) wollten wir auf San Pedro de Atacama. Wir entschlossen uns für die schwierige, schönere und einsamere Route.
Nach nur wenigen Km hatten wir die übelste Wellblech-Piste überhaupt. Alles, am Motorrad, wurde durchgerüttelt. Die Schraube meiner Werkzeughalterung löste sich und die Werkzeuge verteilten sich auf einer Länge von etwa 5-10 km.
Ein mühseliges Aufsuchen verdirbte uns die Laune. Leider konnten wir nicht alles auffinden.
Ohne Lust und zu spät im Tag, entschlossen wir uns für einen Abbruch. Wir fuhren in den Norden über eine einsame Hochebene, zu der Asphaltierten Strasse auf San Pedro.
Leider war die Strecke nur anfangs gut. Dafür war die Aussicht wieder einmal atemberaubend schön.
Gezuckerte Spitzen ragen in der Ferne in die Höhe.
Wir treffen sogar auf ein Salar .... juhuuu !! :)
Eine kleine Siedlung.... woher kriegen sie das Wasser ?
Ruinen am Rande des Salars geben ein schönes Bild.
Wohooo... erste mal auf einem Salar latschen :D. Es war blendend hell :).
Lito in handlicher Form zum mitnehmen :D.
Ganz rechts im Bild: eine einsame Siedlung mit Kirche.
Endlich auf dem Asphalt angekommen waren wir kaputt und hatten kein Bock mehr auf dünne Luft. Nach einer kurzen Pause und Besprechung, sagten wir San Pedro ab.
Wir wollten einfach nur runter !
Und runter ging es ... :).
Trocken blieb es aber trotzdem.
In Tilcara angekommen, fanden wir ein viel besuchtes und staubiges Hippiedörfchen.
Die meisten Unterkünfte waren abscheulich und voll. In einer gehobenen, bot uns der Besitzer Unterkunft gegen Reiseberichte an. Ein guter Deal :).
Siesta-Zeit in Tilcara....... alles ist ausgestorben.
Die coole Karre steht wohl schon länger hier.
Und nun gibt es einen deftigen Zeitriss.... von Tilcara ging es über Salta durch den Chako! Da gab es nichts ausser geradeaus. Endlos viele Schmetterlinge und riesen Vogelspinnen.
Ein ganz schöner Kontrast. Aus den Hochebenen sind wir in den Tiefebenen gelandet. So flach, heiss und Mücken-reich das dort kaum eine Menschenseele lebt.
Baden im Parana Fluss. Drückende Hitze, welche Nachts nicht abnimmt, macht das baden im warmen Fluss umso erfreulicher.
Auf dem anderen Ufer beginnt Paraguay.
In Paraguay besuchten wir Carinas Verwandte. Es war eine schöne und interessante Zeit. Wir haben uns oft zum essen getroffen und wurden herzlich aufgenommen.
Von Links nach rechts: Heli Gächter, Roland, Felipe, Karina, Priscilia und Camila.
Wir durften bei der Heli unterkommen, mitten in Hohenau.
An einem verregneten Tag gingen wir alte Jesuiten-Ruinen anschauen. Sehr interessant.
Samstag Abends auf der Uferpromenade von Encarnacion.
Wir wurden beim Japaner zu essen eingeladen.... jam jam :).
Gäste in Partylaune am Strand.
Sonntags am Parana mit einem artgerechten Grill. Anschliessend konnte ich und Felipe Wasserski probieren. Das war anstregend ... hehe :).
Der Carnaval scheint Wochen zu dauern. In jedem Dorf treffen wir Abends auf ein Carnaval.
Nach unseren Besuch und Auszeit in Paraguay sind wir die Argentinischen Iguazu Wasserfälle besuchen gegangen. Was ein Erlebniss !!
Oben im Bild flicke ich gerade den Tachogeber der Suzi. :)
Ein grosser Mate Topf. Aus diesem Gefäss (natürlich viel kleiner ) wird der Mate mit einem Strohhalm getrunken.
Iguazu Wasserfälle.... hier der "Garganta del Diablo" ( Teufelsschlund).
Tosend bricht sich das Wasser in die Tiefe.
Zahllose Wassersäulen erstrecken sich dem Canyon entlang.
Bisschen nass wird man dabei schon... :).
Die Brasilianische Aussichtsplattform in der Ferne.
Wer Adrenalin will kann ziemlich nah.....
.... an das tosende, und schäumige nass heran.
Regenbogen bilden sich dank endloser Gischt.
Abends bei guter Gesellschaft im Biker Hostel Iguazu. Ein Neuseeländisches Pärchen und unser deutscher Freund Ingwer :).
Da wir in Brasilien waren, gab es eine anständige Portion Capirinha als Abschluss :).
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