Hallo an Alle
am nächsten Morgen sind wir also von unserem günstigen Campingplätzchen losgefahren und nach Montenegro getuckert, welches zur EU gehört. Allerdings bedeutete das auch dass es ganz schön lange gedauert hat am Grenzübergang, weil man schon etwas mehr an Dokumenten zeigen muss.
Wir sind dann entlang einer Gebirgskette in Montenegro richtung Serbien gefahren. Sehr schöne Route gewesen mit toller Landschaft. Hätte nicht gedacht dass der vorherige Tag Landschaftlich noch übertroffen werden kann. Also an alle Motorradfahrer: der Durmitor Nationalpark ist wirkich empfehlenswert!! Die Strassen sind zwar etwas gefährlich da an jeder Kurve Steinbrocken und Löcher warten können, aber mit etwas weniger Tempo passts. Auch durchfährt man viele kleine Tunnel auf der kurvigen Strasse, die keine Beleuchtung haben. Seither weiss ich wie stockdunkel es in so einem Tunnel sein kann und wie Orientierungslos (auch mit vollem Licht am Töff) im ersten Moment. Aber wahnsinnig schön. Als gäbs keine anderen Menschen auf der Welt, eben fast etwas altertümlich. Dann gings höher und höher, bis überall noch etwas Schnee war. Leider wars auch regnerisch. Fast am höchsten Punkt kamen wir dann noch in ein Gewitter und auf einer langen Geraden schlug direkt neben uns ein Blitz ein. Wir haben beide, wohl durch die sehr feuchte bzw. nasse Luft, einen ganz schönen Schlag vom Blitz abbekommen. Wow- mein Herz hat nen Satz genommen! Allerdings wars uns dann doch sehr mulmig zumute, da wir nicht direkt getroffen werden wollten und waren froh bald wieder aus dem Gewitter raus zusein. Es blieb kalt, aber die Steinwände und Bergkolosse waren einfach wahnsinn. Kühe und Pferde rennen frei herum und versperren auch den ein oder anderen Weg. Ein paar wenige kleine Häuschen sieht man und man fragt sich wer wohl hier oben leben mag.
Gegen Abend waren wir dann beim Tara-Canyon, wie viele Andere
Touristen auch. Der Fluss der durchs Gebirge fliesst hat teilweise eine
wahnsinns-Farbe. Das reinste Türkis-Blau, sehr speziell. In der Gegend
gibt es auch viele Anbieter für Rafting. Direkt an der Brücke des Tara
Canyons gabs neben der Möglichkeit fürs Rafting auch eine Möglichkeit
sein Zeltchen aufzustellen. Gerade als wir begonnen haben das Zelt
auszubreiten hat aber auch der Regen wieder begonnen. Wir habens dann
ein bisschen später aber doch noch geschafft es trocken hinzubekommen.
Zu meinem grossen Erstaunen waren die "so gut wie" Outdoor-Duschen sogar mit Warmwasser :)
Am nächsten Tag haben wir dann die Serbische Grenze passiert mit dem Vorhaben gleich in den Kosovo zu fahren, da der Euro dort aktuell ist (in Serbien nicht) und wir nicht wieder Geld wechseln gehen wollten.
Auch hier wiederholte sich der Wechsel zwischen Regen und Sonne und spannender Fahrt.
Nach soviel Eindrücken war ich dann einfach nur sehr müde und froh als wir uns nach einem Schlafplatz umschauten.
Campings gibt es nicht mehr viele wenn gar nicht mehr und so haben wir ein Hotel gesucht. Preis: 10 Euro pro Person. Mit TV ;)
Übrigens: Campingplätze waren die letzten Tage, schon seit Bosnien eher schlecht gekennzeichnet.
Dann ging es wieder raus aus dem Kosovo und ein Stückchen durch Serbien um nach Bulgarien zu kommen.
Laut lonely Planet und auch den Infos dem Internet gibt es aber bestimmte Hürden. Man kann vom Kosovo nur nach Serbien wenn man vorher schon in Serbien war und einen Stempel davon im Pass hat (und das nur innert 24 Stunden, sonst muss man sich bei der Polizei anmelden). Ebenfalls hiess es an der bulgarischen Grenze wird teils eine Gebühr je nach Reiseziel verlangt und man muss eine Vignette kaufen.
Wir jedoch hatten nirgends Probleme. Beim Eingang nach Serbien hat Niemand nach Belegen für eine Übernachtung oder Meldebeleg verlangt. Und an der Grenze Bosniens mussten wir auch nichts zahlen.
Vielleicht aber hatten die Grenzposten auch ein bisschen Mitleid mit uns ;) Denn wir sind mal wieder in ein Gewitter geraten. Ich glaube sogar das blöde Gewitter ist mit uns mitgezogen und so wurde uns wegen Blitzen rundherum wieder ziemlch mulmig. Der Regen war so stark dass wir trotz Regenkleidung nach kurzer Zeit Nass bis auf die Unterhose waren. BRRRR kalt! Ganze Sturzbäche der Strasse entlang, Schlammspuren von den Seiten und kaum Sicht durch Visier waren sehr anstrengend. Dann haben wir einen kleinen Unterschlupf gefunden und ein bisschen dort abgewartet.
Dann also endlich in Bulgarien. Auf der ganzen Strecke wird immer wieder per Schild auf die Vignettenpflicht hingewiesen, und die Polizei sieht man auch in 20 min Abschnitten an den Strassenseiten. Vorallem aber um zu kontrollieren ob man die Hauptscheinfwerfer an hat, was hier pflicht ist. Wie wir jetzt vermuten müssen Motorräder keine Vignette bezahlen, da es auf einem Schild an einer Tankstelle so zu verstehen war. Hier ist übrigens überall die kyrillische Schrift vorzufinden (kommt angeblich auch aus Bulgarien). Immer öfter nur diese Schrift, sodass wir dann natürlich nicht wissen was da steht ;) Vorallem im letzten Supermarkt (ein Penny-Markt ;)) war also in jener Schrift. Ich stand da vor den Obst-und Gemüseregalen und wusste nicht welcher Preis zu welchem Obst gehört. Aber die Menschen sind hilfsbereit ;) Englisch sprechen können aber immer weniger.
Am Abend haben wir dann kurzerhand beschlossen mal wild zu campen. Da wir gerade einen Brunnen gesehen hatten um unseren Wasserbestand zu sichern.
Das war ein richtig schöner Platz zwischen Korn- und Sonnenblumenfeldern.
Gestern dann sind wir ganz schön vorangekommen, da wir mal wieder Schnellstrassen und Autobahn nutzten :) Nun sind wir also schon nähe Svilengrad, recht nahe an der türkischen Grenze. Istanbul steht nämlich immer noch auf dem Plan.
Auch diese Fahrt, trotz gutem Stück Autobahn war ganz toll. Abgesehen von den anderen Strassennutzern. Ziemlich rücksichtslos wird man überholt, geschnitten und abgebremst. Und auch auf den viel befahrenen Strassen gibt es noch einiges an grossen Dellen und Löchern. Es ist uns immer mehr bewusst, wie gefährlich man unterwegs ist auf nur zwei Rädern. Das Motorradfahren das man von zu Hause kennt muss man schnell ablegen und mit 100 % Konzentration und vorallem weniger Geschwindigkeit fahren. Die Kurven so zu nehmen wie gelernt könnte hier böse enden. Fast keiner hält sich an seine Strassenseite.
Aber die Umgebung haben wir trotzdem noch mitbekommen :) Bulgarien ist ja doch ziemlich gross und hat sehr viel Grünfläche und Ackerland. Ganz viele Felder voller Sonnenblumen!! Hier kommt wohl einiges an Sonnenblumenöl her. Und auch überall Getreide. Man könnte meinen Bulgarien ist die Kornkammer Europas. (Vielleicht ist es ja so)
Und Störche sieht man auch überall.
Die Städte sind meist schnell durchquert und die Dörfer so klein dass ich meist keine Schulen und weiteres gesehen habe. Die Menschen scheinen recht freundlich und zufrieden und sind hilfsbereit.
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