Samstag, 6. Juli 2013

Südküste Kroatien und Bosnia&Herzegowina


In den letzten Tagen sind wir etwas langsamer gereist, immer der Küste entlang. Die Szenerie ist sehr sehr schön. Durch die gewundenen Strassen am Meer entlang kommt man nicht allzuschnell voran, aber macht ja nichts. Die Landschaft ist so karg mit den bedrohlich wirkenden Steinmassen und den würzig duftenden Büschen. So Steinig dass nur  Platz für eine Strasse ist direkt am Meer. Sehr mediterran. Einfach anders. Einfach schön. Die Temperaturen laden natürlich sehr dazu ein ins schöne, klare und kühle Nass zu springen und so haben wir noch weitere 3 Nächte an der Adriaküste Kroatiens verbracht.

Es ist weniger touristsch-chaotisch zugegangen auf den Strassen als wir befürchteten. Die High-Season beginnt ja meist mit dem Juli. Wildcampen ist kaum möglich. Zum einen eh nicht erlaubt und zum anderen kommt nach dem Meer und der Küstenstrasse nicht mehr viel. Eben alles Fels mit einem ganz kleinen Bisschen grün dazwischen. Und Wasser wird man auch nicht finden. Auch nicht aus kleinen Pfützen oder ähnlichem für unseren Filter.
Aber die Campingplätze sind preislich in Ordnung. In Trogir waren wir auf einem kleinen und einfachen Platz der uns gesamt 13 Euro die Nacht kostete. Die Besitzerin, schon älter und gebückt, war so süss dass wir dachten bei ihr ist das Geld gut investiert ;)

Die Wege allgemein hier sind eigentlich gut ausgebaut. Hier und da trifft man auf lange Baustellen mit Schotter. An einem Teil der Strecke, wo sich gerade die Autos stauten wegen so einer Baustelle, konnte ich eine Rote Ampel nicht erkennen die vor Demian war. (Er fährt immer vor mir da es das Navi hat). Da habe ich dann trotz Vollbremsung Demian touchiert. Ist aber zum Glück nix passiert.
Allgemein ist der Fahrstil hier ganz OK. Jedoch werden einem in Kurven teilweise sehr krass die Wege abgeschnitten. Vorallem bei Motorrädern wird einem viel „Strassenbreite“ genommen. Dabei sind wir, vorallem Demian, durch die Seitenkoffer sehr viel breiter.

Vorgestern sind wir von unserem Campingplatz in Trogir nach Split gefahren, die grösste Stadt an der Adria mit beeindruckenden römischen Bauten. Mit dem Motorrad unterwegs zu sein ist aber immer ein bisschen speziell. Man kommt zwar schneller durch die Staus (wenn man die Seitenkoffer abmontiert hat bei Tagesausflügen) aber muss dann auch die Schutzkleidung irgendwo verstauen bzw. festzurren.

Nun sind wir also seit zwei Tagen, also seit Gestern in Bosnien&Herzegowina. Die Route führt uns also süd-östlich weiter. Irgendwie hätte ich, bzw. wir, total Lust von der unteren Grenze in Bulgarien einen Ausflug in die angrenzende Türkei zu machen. Istanbul würde dann etwa 200 km weiter südlich liegen.

Zurück zu Bosnia&Herzegowina. Erstmal mussten wir hier mal wieder Geld wechseln gehen (sowie auch in Kroatien, welches ja übrigens grad seit wenigen Tagen offiziel EU-Mitgliedstaat ist.). 
Und auch hier sind wir zu einer Stadt Namens Mostar gefahren welche laut lonely planet historisches bietet. Die Stari-Most bridge, die irgendwie was mit dem türkischen Herrscher Ottoman zu tun hatte und alles etwas türkisch aussieht, inklusive kleinem Bazaar. 
Das ganze war aber allerdings eher unspektakulär, wenn man von der Historik absieht natürlich. Ausserdem wurde wir gleich 2 mal von komischen Typen rausgewunken die anboten unsere Töffs abstellen zu dürfen bei dem ganzen Blech-WirrWarr. Wie sich herausstellte natürlich nur gegen Gebühr. Natürlich inoffiziell. Wir sind ein Stückchen weitergefahren und konnten die Töffs vor einem Cafe parken. Unter grösster Hitze versteht sich. 
Dafür wurden wir wiedermal mit einem ziemlich leeren und eher günstigen Campingplatz (Camping Wimbledon) belohnt. Voller dürrer Katzen die extrem Zuneigungs-Bedürftig waren. Oder auch nur extrem hungrig.

Unsere Entscheidungsfreudigkeit (sarkastisch gemeint natürlich) hat uns mal wieder einige Zeit auf google maps etc. gekostet. Und die Tatsache dass wir noch mindestens Bosnische Mark für eine Übernachtung haben sind wir mal nord-östlich in die Richtung eines National-Parks getuckert.
Und das war extrem Toll!! Wirklich, an alle Motorradfahrer- der Nationalpark Sutjeska- ist sehr schön. 
In grosser Hitze (schon Morgens um 10 Uhr) sind wir gestartet. Durch klitzekleine, ärmliche Dörfer über schöne bergige Gegenden auf denen es extremst gewindet hat. Auch eine ziemliche Strecke an ungeteerter Strasse war dabei. Ganz schön holprig und staubig. Aber ich bin NICHT umgefallen ;) Naja, bin auch recht langsam getuckert. Allerdings hat mir so ein Bauernhof-Hund ins Bein gekniffen, als wir auf "seinem" Territorium vorbeifuhren. 
Später dann wurde es sehr viel kühler (im angenehmen Sinn) und die Vegetation sehr schön grün. Die Szenerie war einfach Hammer. Felsformationen die so unwirklich waren, mit Nebel-Regen-Gemisch... wow
Dazu ein Fluss durch die Schlucht in türkis-blauer klarer Farbe. 
Grad als es andeutete zu donnern kam um die Kurve ein ganz spezielles, kantiges "Monument" inmitten der Landschaft. Kurz davor noch ein grosses und halbverfallenes altes Hotel. Ich kann es gar nicht recht beschreiben. Wir werden wohl noch Fotos hochladen. Wie wir an unserem jetzigen Campingort mitbekommen haben (der Besitzer ist Bosnier der lange in Deutschland gelebt hat) ist dieses "Ding" vom 2. Weltkrieg. Sieht total mächtig aus und wirklich irreal. 
Ein bisschen später, total müde und hungrig, haben wir dann gemerkt dass die Geldtasche doch recht leer ist. Aber der Zufall wollte dass wir grad im richtigen Moment dieses "Hotel-Campin-Restaurant" sonstnochwas finden und das Geld locker für die Übernachtung gereicht hat. (nur 5 Euro für Beide zusammen). Da hatten wir sogar noch was übrig um beim nächsten Laden ein Paar Würstchen, Salat und Reis zu kaufen ;)



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