19 - 22 Dez.
Die Tage am schönen Campingplatz sind gezählt. 2 Nächte wurden wegen ein paar Zwiebeln, Käse und Obst auf 3 verlängert. Denn solch Gefährliche Ware darf natürlich keine Grenze passieren und kein Land ins Unglück stürzen.
Und da es noch etwas zuviel von den "most wanted" waren, entschieden wir ein letztes Abendmahl daraus zu zaubern um am nächsten Tag keine Straftat zu begehen. 5 Zwiebeln haben dann aber doch nicht in unseren Topf gepasst und so fuhren wir jeweils mit einer Zwiebel und einer Avocado in der Brusttasche der Motorradjacke zur Grenze. Hier wurde wieder viel Lärm um Nichts gemacht, nämlich einfachen Stempeln, und sogar bei der Ausreise Argentiniens UND Einreise Chiles unsere Koffer inspiziert. Dabei ist nicht schwer zu erraten, dass dies lediglich eine willkommene Abwechslung für die gelangweilten Stempeldrücker und uniformierten Marionetten ist. Während wir brav unsere Geduld strapazieren lassen stehen draussen bei den Moppeds immer irgendwelche Grünen Männchen und kriegen die Münder nicht zu ;)
Speziell beim letzten Grenzübertritt nahmens die Inspektoren dann ganz genau und werden bei Nachfrage über Sinn und Unsinn gleich mal schnell beleidigt. Natürlich ist er gaaanz ganz wichtig und muss überall, in jede Ecke und jede Tüte hineinschauen (nochmal: wir wollten das Land verlaaassseeennn!! der chilenische Posten zur Einreise kam ja erst noch)!!
Bei den meistbekannten Tütchen aus Latex (jaja, Verhütungsmittelchen) kam er nicht drauf was das sein soll bis Demian ihn darauf hinwies. Die Tüte war dann sehr schnell wieder im Koffer hahahaaaaaaaa
Jedenfalls wurden wie erwartet die Töffs unter die Lupe genommen und wir ausser Acht gelassen. Somit haben wir unsere Zwiebel und Avocado an jenem Abend triumphierend genossen. :) Herrlich diese kleinen Dinge im Leben.
Die Region in Chile in der wir uns nun seither befinden trägt den lustigen Namen Bio-Bio. Die Landschaft ist hügelig-gebirgig und geizt nicht mit viel Flora und Fauna. Wir fühlten uns schon das ein oder andere Mal in die Schweiz versetzt. Der Strecke entlang findet man zu genüge Unterkünfte, die nicht selten deutsche oder schweizer Namen tragen.
Die Tage sind heiss und wir erfeuen uns an den doch zahlreichen Flussläufen und den interessanten Strecken, nach soviel Monotonie an der Küste und der Pampa Argentiniens. Da hier nun Sommerbeginn ist scheint alles gerade richtig zum Leben erweckt zu werden. Wir jedenfalls hören uns immerwieder abwechselnd unter den Helmen niessen :)
Auch die Menschen strahlen eine gewisse Frohnatur aus, so nahe an den grossen Sommerferien und Weihnachten. Vorallem durch kleinere Ortschaften zu fahren ist ein Genuss, da irgendwie alles menschliche momentan Lebensfreude versprüht. Man sieht hier auch die Liebe zur Dekoration. Nur dass Figuren von Schneemännern und Tannenzweigen in der puren Sonne hängen. Ein ganz anderes Weihnachtsgefühl und sehr sehr schön.
Und auch hier geht es beim Geschenkeeinkauf zu wie im Hühnerstall. Obwohl hier das ganze Geld eher an überfüllten Freiluft-Märkten den Besitzer wechselt. Und man könnte meinen die bewerben Ihre Ware durch Mikrophone, aber nein- die sind so laut. Vom kleinen, buckeligen Männlein mit ein paar Christbaumkugeln bis zu den grossen Ständen voller Plastikspielzeug schreien sie die Kundschaft zu sich :) Herrlich, aber nur kurze Zeit auszuhalten lol
Pannettone, Sekt und weiteres wird auch hier wohl gerne zum Fest gereicht, welches jedoch ganz amerikanisch am Morgen des 25. stattfinden soll.
Das ganze konnten wir vorallem heute beobachten, in der 170 tsd Einwohnerstadt Chillan. Hier nächtigen wir in einem günstigen, etwas heruntergekommen hostel und nutzten den Tag für ein bisschen Stadtspaziergang.
Als wir gestern diese günstige Übernachtungsmöglichkeit suchten parkten kurzerhand zwei Polizisten neben uns weil sie wohl neugierig waren und wir wohl einen etwas ratlosen Eindruck machten. Jedenfalls wurden viel Worte gewechselt, Informationen über Hosterias und nicht vorhandene bzw teure Campings. Zwischenzeitlich aber kam eine Meldung über einen Typen mit ner Waffe und der eine Polizist wollte gleich losfahren, der andere hat aber trotzdem munter weitergequatscht und liess ihn noch ein bisschen warten ;) als der eine immer unruhiger wurde ging die Verabschiedung sehr schnell und fort war das Bullenauto hahaaaa
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen