Dienstag, 29. Oktober 2013

warten auf den Container in Valparaiso

Seit Sonntag verbringen wir unsere Tage in der chaotischen Hafenstadt Valparaiso.
Es liegt nun nicht mehr in unseren Händen, wann wir die Motorräder aus dem Container holen können. Die Papiere wurden abgegeben und eine Unterschrift geschrieben. Das optimistisch gesetzte Datum ist heute erreicht und es wir werden wohl doch noch bis Morgen warten müssen.

So haben wir vor Heute einige Versicherungen vor Ort aufzusuchen zwecks Haftpflicht für die bikes. Wird sich zeigen ob wir am Ende des Tages versichert oder unversichert starten werden.

Die Stadt Valparaiso liegt an einer nach norden offenen Bucht des pazifischen Ozeans südöstlich von Santiago. Der Hafen ist einer der bedeutendsten des Landes.

Die Nähe zum Ozean erklärt das kühle Wetter und die dunstige Sicht. Bikini und Strandlektüre lassen wir unausgepackt.
Im Hostel sind überall kleine Heizöfen aufgestellt und in den Betten türmen sich die Bettdecken. Sicheres Indiz dass es öfter mal so kühl ist ;)

Bei unserer Ankunft sonntags wollten wir vom Busbahnhof mit einem lokalen Bus zum Hostel gelangen. Der Busfahrer hat auch versichert uns zu zeigen wo wir raus müssen. Pffffffff, genauuuu :)
Wir sind dann schlussendlich bis zur nächsten Endstation eine gefühlte Ewikeit im Bus gesessen. Für eine Fahrt die normalerweise 5 minuten dauert. Und was für eine Fahrt. Über die sich erhebenden Hügel Valparaisos, wo rostende Wellblech-Hütten, Müll, streunende Hunde und zahnlose Menschen ihr Dasein führen.
Ich kann das kaum Leben nennen. In solchen Momenten ist es schwer die Gefühle zwischen Verwunderung, Mitleid, Anspannung und Traurigkeit zu unterscheiden.
Gibt es denn gar keine Alternativen? Könnte man nicht versuchen dem zu entkommen? Naja, ich jedenfalls kann mir diese Antwort nicht erlauben. Aber die Frage.

Im Zentrum der Stadt geht es auch etwas in gleichem Stil weiter. Wirklich eine Augenweide ist sie nicht. Interessant und bunt und aufregend ja, aber schön nicht.
Als wir den Weg zu unserem Hostel suchten hätte man wohl unsere Gesichter fotografieren müssen. Bilder sagen ja bekanntlich mehr als Worte ;) Und dabei liegt unser Hostel im "Bankenviertel" :)
Slum ist so ein endgültiges Wort, aber es passt hier einfach. Es ist egal in welche Richtung man schaut, eine Ruine sieht man bestimmt.

Dann sind da aber wieder wahnsinns Wandgemälde und Graffitis, die gerade in der Umgebung wahnsinns Charme versprühen. Es wird sehr viel mit Farben gespielt. Vieles ist herrlich bunt. Die Stadt soll sich  auch kulturelle Hauptstadt Chiles nennen. Es ist schon besonders. Einen Besuch jedenfalls wert!!

 Santiago de Chile





 Könnt Ihr die Anden im Hintergrund sehen? Wooooow!!!






Samstag, 26. Oktober 2013

Endlich daaaaaaaaa

Hallo Zusammen,

wir sind nun endlich in Südamerika - in Chile- in Santiago de Chile!!! OMG OMG

Gestern Abend sind wir gegen 20 Uhr örtlicher Zeit (minus 5 Stunden zur europäischen) hier angekommen.

Der Flug, bzw die Flüge waren kräftezehrend aber alles hat tip top geklappt.
Mit Condor zu fliegen war ganz angenehm wenn nur nicht die vielen Zwischenstopps gewesen wären. Von Basel auf Frankfurt, von Frankfurt zur dominikanischen Republik, von der dominikanischen nach Panama und von Panama dann nach Santiago !
Gesamt: ca 32 Stunden unterwegs. Unser Sitzfleisch wurde flachgesessen ;)

Aber wir sind angekommen! Örtlich schon seit ein paar Stunden. Geistig doch etwas später. Mehr und mehr tritt diese grosse Freude in unser Bewusstein.
 Jetzt sind wir hier, jetzt ist alles erledigt und ein neuer Abschnitt wird geschrieben.
Kaum zu fassen und doch: dieses Gefühl dass alles so sein soll. Ich fühle mich wohl.

Nach dieser entspannenden Nacht im Hostel konnten wir es auch kaum erwarten uns zu bewegen und Santiago zu erkunden. Uns gefällts! Ruhige, relaxte Stadt. Nette Leute, die Temperaturen angenehm bei ca. 25 Grad.
Unseren ersten Hunger (nach dem sehr spärlichen Frühstück im Hostel)  mit empanadas gestillt sind wir  dann noch etwas erschrocken von den Preisen im Supermarkt zurück ins Hostel gelaufen. Wir hoffen mal dass die Preise sich aus der Stadtnähe hier ergründen. Umgerechnet etwa 2 UsDollar für Kartoffeln und 1 UsDollar pro Stück Zwiebel fanden wir schon etwas viel ;)
Naja, muss wohl wirklich an der Zentrumsnähe liegen.

Morgen jedenfalls gehts mit dem Bus nach Valparaiso wo wir dann hoffentlich die Motorräder am Dienstag ausladen können :)


Mittwoch, 9. Oktober 2013

Noch 16 Tage

Hallo Zusammen!

Wir sind gerade (mal wieder) in Österreich. Um genauer zu sein, auf einer rustikalen Hütte in den Bergen in Vorarlberg (Die Hütte gehört der Verwandtschaft ;)) . Hier habe ich zahlreiche Winterferien in meiner Kindheit verbracht. Komisches Gefühl wiedermal hier zu sein. 


Seit etwas mehr als zwei Wochen sind unsere zwei Bikes nun schon unterwegs.


Es kommt mir schon wie eine kleine Ewigkeit vor. Der Alltag hat sich schnell wieder eingeschlichen. Nicht der Arbeitsalltag- wie ihr ja alle wisst- und trotzdem der täglich gleiche Ablauf der Stunden nur so frisst.
Obwohl wir es wirklich schön haben. Einige Zeit verbringen wir am Bodensee auf dem Campingplatz, dann konnten wir im schönen Jura bei Demians Eltern unterkommen und momentan eben war mein Onkel so nett und liess uns auf die schöne Hütte.

Und wisst ihr wie wir da hingekommen sind? Ohne Töff? :)
Na mit viel Schweiss und Beinarbeit auf zwei Fahrrädern!! Das Biken ohne Motor hat uns ganz schön angefressen und so sind wir ganz schön sportlich unterwegs die letzte Zeit.

Nun noch kurz zum grossen Tag - der Motorradverladung!!
Am 21.09, am Samstag sollten wir spätestens so gegen 13 Uhr in Biberach beim Spediteurunternehmen sein. Die schwankenden Wetterprognosen haben uns ein bisschen Sorgen gemacht, da wir unsere Motorradklamotten und Schuhe nicht unbedingt nass in die Koffer packen wollten. In den Container kamen ja nicht nur 11 Motorräder, sondern auch einiges an Gepäck.

Ebenfalls musste beachtet werden dass die Töffs mit sowenig Flüssigkeiten (Benzin) aufgeladen werden, und so haben wir beim Tanken sehr knapp kalkuliert.... etwas zu knapp, wie sich die letzten 20 Kilometer rausgestellt hat.

Ausgerechnet auf einer Schnellstrasse wollte die KLR von Demian nicht mehr. Eher zufällig hatte er aber zum Glück ein Paar Tage zuvor (bei der Schrauberarbeit an den Motorrädern) eine kleine Pumpe für Modellbau wiederentdeckt und eingepackt. So standen wir am Strassenrand und pumpten den Rest Benzin, der sich gegen Ende etwas unsinnig verteilte im Tank, direkt Richtung Einlassventil. Und als wir dann ein paar Kilometer weiter waren fing die Maschine wieder an zu bocken.
Da haben wir dann bemerkt dass wir eigentlich so gut wie da sein müssten. Und siehe da- fast um die nächste Ecke war unser Ziel. Mit leerem Tank sind wir dann also angekommen :)

Wir sind als letzte dazugestossen und konnten gleich loslegen. Die Motorräder wurden per Gabelstapler auf die 2. Ebene, die extra eingebaut wurde, geladen.
Für unsere zwei Töffs blieb nur noch der "Liegeplatz" und so wurde gehieft, gezogen und gedrückt bis alles an Ort und Stelle war. Einige Zurrgurt-Einsätze später hat alles gesessen. Dann noch an die leeren Flecken die Seitenkoffer aller Reisenden reingestopft und vollbracht war es! :) Es war ein spannender Tag mit tollen neuen Bekanntschaften.
Ohne Motorräder waren wir dann auf die nette Mitfahrgelegenheit, den Zug und Bus angewiesen und so war es schon längst stockdunkel als wir uns wieder in den Wohnwagen kuscheln konnten :)